Südbayerischer Reisedienst
Davor schon hatte sich der Linienunternehmer Ludwig auch dem Reiseverkehr verschrieben. Im Frühsommer des Jahres der Währungsreform (1948) eröffnete er in einem Busanhänger, in der Nähe des Stachus, sein erstes „Reisebüro“.
- Reisebüro in München 1948
Offenbar war der Erfolg zufriedenstellend, denn bald folgte eine zweite Verkaufs- stelle für Reisen. Dieses neue Reisebüro wurde in einer „Nacht- und Nebelaktion” auf dem Platz der ehemaligen Matthäuskirche, im Zentrum, aufgestellt.
Es war ein „Schwarzbau“, der als Holzhütte von Verwandten in der Nähe von Füssen komplett vorgefertigt, probeweise aufgebaut und dann wieder in Einzelteile zerlegt und nummeriert, nach München transportiert worden war. Natürlich bemerkten die Behörden das ungenehmigte Reisebüroro des „Südbayerischen Reisedienstes” an so prominenter Stelle, ließen es aber bei der Zahlung einer Strafe bewenden. Zumindest bis zum März 1952, als Emmeran Ludwig von der Stadt „gebeten“ wurde, die Baracke zum 1. 4. 1952 zu entfernen und den Platz ordnungsgemäß zu raumen.
Die Geschäftsunterlagen des Omnibusverkehrs Ludwig vermerken als nächste Adresse, 1954, ein Reisebüro in der Sonnenstraße. Solange wurde der Abriss der Holzhütte mit geschickten Ausreden hinausgezögert.
Der Erfolg gab dem Pionier Ludwig mit seinem „Südbayerischen Reisedienst” recht. Wenn er sich auch nur schleppend einstellte.
Die ersten Reisegäste waren ein Polizistenehepaar, das für die Insel „Santa Catharina” gebucht hatten.
Sie blieben die einzigen Gäste. Der Einsatz eines Omnibusses lohnte natürlich nicht und Emmeran Ludwig machte sich im Pkw, mit seinen ersten Reisekunden auf den Weg an die Adria.